Unser Tag bei Madre Teresa fängt um 08.30 Uhr an, die Kinder sind bereits dort und wir helfen den Nonnen in der Kinderkrippe. Täglich hat es zwischen 15 und 25 Kinder im Alter von 1 bis ca. 3 Jahren, wovon 8 bei den Nonnen leben und nur am Wochenende zu den Eltern nach Hause gehen. Am Morgen spielen die Kinder während 1 ½ Stunden mit altem Spielzeug oder rasen mit kleinen Fahrrädern durch den Raum. Zwei oder drei Kinder sind kleine Tyrannen, zu denen man den ganzen Tag ‚não’ (nein) sagen muss, andere klettern auf die Gittertüren oder versuchen zu entwischen. Ein Mädchen ist so eine richtige Heulsuse, die den ganzen Tag heult und nach ihrer Mama ruft statt mit den andern Kindern zu spielen, sie ist einfach so untröstlich.
Vor dem Mittagessen muss jedes Kind die Hände waschen bevor es den Esssaal betreten darf. Vor dem Essen singen die Nonnen ein paar Lieder und segnen die Kinder. Das Mittagessen ist meistens Reis mit Bohnen sowie Poulet, Fleisch oder Spiegeleier. Die Kleinen werden durch uns und die Nonnen gefüttert, während die Älteren mehr oder weniger selbständig essen können. Nach dem Essen muss jedes Kind auf das Töpfchen und es darf erst aufstehen, wenn etwas im Töpfchen ist. Die Mädchen und die Buben sitzen getrennt, und manchmal singt eine Nonne während die Kinder auf den Töpfchen sitzen. Danach werden sie gewaschen, Klopapier gibt es nicht, und frisch angezogen bevor sie ein Mittagsschläfchen machen. Die Nonnen legen kleine Matratzen im Spielzimmer auf den Boden und auf jeder Matratze liegen eins bis drei Kinder. Es hat mich überrascht, wie gut die Kinder die Routine kennen aber die Nonnen sind sehr streng mit ihnen! Zuhause bekommen diese Kinder wahrscheinlich keine Erziehung.
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